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Unterwegs mit der Kamera

UFO Landeplatz

Naturfotografen wissen aus Erfahrung: Früh aufstehen lohnt sich! Besonders eindrucksvoll habe ich dies auf meiner letzten Reise durch den Nordwesten der USA wieder erlebt. Wir besuchten eine von europäischen Touristen eher selten beachtete Sehenswürdigkeit, da die Region etwas abseits der bekannten US-Nationalparks liegt. Das Devils Tower National Monument liegt östlich des Yellowstone National Parks in der Nähe der Black Hills im US-Bundesstaat Wyoming.

Devils Tower National Monument

Erste Sonnenstrahlen auf dem Devils Tower

Die Hauptattraktion ist schon von weitem zu sehen: Der riesige Monolith, den die Lakota “Mato Tipila” nennen und von den weissen Einwanderern den Namen “Devils Tower” erhielt. Im Jahre 1906 wurde der Devils Tower angesichts seiner Einzigartigkeit von Präsident Theodore Roosevelt zum ersten National Monument der USA erklärt. Das Volk der Lakota, Cheyenne und Kiowa betrachten den Devils Tower als heilige Stätte. Die Nachfahren der amerikanischen Ureinwohner sind daher nicht begeistert, dass der Tower zu einem begehrten Objekt für Freizeitkletterer geworden ist. Der Devils Tower dürfte auch allen Science-Fiction Filmfans als einer der berühmtesten UFO-Landeplätze der Filmgeschichte bekannt sein: Steven Spielberg hat den Tower in seinem Oscar-prämierten Film “Unheimliche Begegnung der dritten Art(US-Originaltitel: “Close Encounters of the Third Kind“) prominent in Szene gesetzt.

Es war lange Zeit ein Rätsel, wie diese imposante Felsformation entstanden ist. Der Devils Tower hat dadurch Eingang in die Mythologie der indianischen Ureinwohner gefunden. Die moderne Wissenschaft schätzt sein Alter auf 40 Millionen Jahre und erklärt seine Entstehung durch das langsame Abkühlen von aufsteigendem Magma,  welches die charakteristischen Säulenformen gebildet hat. Ob das Magma je die Erdoberfläche erreicht hat oder nicht, ist unter Fachleuten umstritten und nicht beweisbar. Die weicheren Gesteinsschichten, welche den Devils Tower umgeben haben, sind erodiert – übrig geblieben ist der imposante Magma-Stumpf. Die Lavasäulen können in Schwarzweiss-Aufnahmen eine interessante grafische Struktur bilden.

Devils Tower National Monument

Devils Tower National Monument

Wir hatten unseren Camper auf dem Devils Tower KOA Campground an bester Lage mit Sicht auf den Tower positioniert. Dank der Karte in der Online-Vorreservierung konnten wir den besten Stellplatz auswählen. Am frühen Morgen konnte ich direkt vor dem Camper die ersten Sonnenstrahlen einfangen, die den Devils Tower in ein intensives orange-goldenes Licht tauchten. Dabei ist eines meiner Lieblingsfotos dieser Reise entstanden. Nach einigen Minuten war die intensive Färbung bereits wieder verschwunden. Also bin ich wieder in den warmen Camper geklettert und bin mit einem grossen Glücksgefühl in der Brust wieder eingeschlafen.

Wie der Devils Tower während des Tages aussieht? Grau! Wer Bekanntes in einem anderen Licht fotografieren will, muss früh aufstehen – und wird meist belohnt!

„Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen.” – Georg Christoph Lichtenberg

Black-tailed prairie dog

Black-tailed prairie dog (Cynomys ludovicianus)

Übrigens: Die Gegend um den Devils Tower und am Belle Fourche River ist ruhig und wunderschön. Die Prairie Dog Town am Fuss des Devils Tower ist auch ein Besuch wert.

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