Die Saline von Aigues-Mortes
Die Farben und Formen auf diesen Luftaufnahmen wirken faszinierend fremd. Sie stammen allerdings nicht von einem anderen Planeten, sondern aus Südfrankreich: Das Salz, das in den Salinen der Camargue produziert wird, deckt die Hälfte des europäischen Salzbedarfs ab.
Am Rhonegletscher in den Alpen entspringt die Rhone, die nach ihrem langen Weg hier ins Mittelmeer fliesst und dabei eine einzigartige Schwemmlandschaft gebildet hat: die Camargue. Dieses riesige, geschützte Gebiet ist unter anderem bekannt für Camargue-Pferde, Rosaflamingos, Stiere und die Salzproduktion.
Einen Besuch wert ist die mittelalterliche Stadt Aigues-Mortes. Die “Stadt der zehn Tore” ist in der Zeit der Kreuzzüge entstanden und beeindruckt mit ihrer gotischen Architektur und der vollständig erhaltenen Stadtmauer.
Im 18. Jahrhundert wurde der militärische Komplex erstmals als Aquae Mortuae erwähnt, was so viel wie “Totes Wasser” heisst. Durch die Verlandung über die Jahrhunderte liegt die ehemalige Hafenstadt heute rund 6 Kilometer vom Mittelmeer entfernt.
Bereits die Römer haben hier in diesem Moorgebiet aus Meerwasser Salz gewonnen. Unweit der Stadtmauer von Aigues-Mortes liegen heute auf einer Fläche von 9’800 Hektaren Kristallisierungsbecken für die Salzgewinnung.
Während fünf Monaten zirkuliert herangepumptes Meerwasser in den Becken. Dabei kristallisiert sich Salz heraus, welches anschliessend auf grossen Salzbergen gelagert wird. Produziert und exportiert wird Streusalz, Speisesalz und Medizinalsalz.