Malta
Malta wird nicht als einzige Insel “Perle des Mittelmeers” genannt, doch sie hat die Bezeichnung verdient.
Wer Sonne und Wärme sucht, der wird auf Malta fündig: Satte 300 Tage scheint die Sonne im Jahresdurchschnitt über dem kleinen Inselstaat. Mit dieser Anzahl von Sonnentagen können nur Rhodos und Kreta mithalten.
Das frühe Mittelmeer
Der maltesische Archipel liegt auf der Afrikanischen Kontinentalplatte und besteht zu einem grossen Teil aus Kalkstein. Die Inseln sind ein sichtbares Überbleibsel einer Landbrücke zwischen Nordafrika und Sizilien. Man nimmt an, dass diese Landverbindung das Mittelmeer einst in zwei Becken aufgeteilt hat.
Die drei bewohnten Inseln des Archipels heissen Malta, Gozo und Comino – Cominotto und Filfla sind unbewohnt. Die grösste Insel, Malta, misst nur 27 km mal 17 km. Die höchste Erhebung ist lediglich 253 Meter hoch.
Das Meer und der Mistral bearbeiten unablässig die maltesischen Inseln. Ganz aktuell beweist das diese Meldung: Auf der Insel Gozo ist das Felsentor “Azure Window”, das in diversen Filmen und TV-Serien wie “Game of Thrones” zu sehen war, letzte Woche (am 8. März 2017) während eines Sturms eingestürzt.
Das Wahrzeichen mit dem maltesischen Namen “Tieqa tad-Dwejra” war ein Touristenmagnet. Bereits im Jahre 2012 kam es zu einem grossen Felsabbruch. Jetzt ist der Felsbogen komplett im Meer verschwunden.
Eine bewegte Geschichte
Die ersten Zeugnisse einer menschlichen Besiedlung konnten auf Gozo nachgewiesen werden. Die Artefakte werden auf 7000 v. Chr. datiert.
Malta liegt an einer strategisch wichtigen Stelle im Mittelmeer. Im Verlauf der Jahrhunderte tauchen in der oftmals kriegerischen Geschichte Maltas Punier, Phönizier, Griechen, Römer, Byzantiner, Normannen, Araber, Spanier, Johanniter, Türken, Franzosen und Engländer auf.
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg wurden durch deutsche Bombardements viele Gebäude vor allem im Hafengebiet bei Vittoriosa (Birgu) schwer beschädigt oder ganz zerstört. Nach dem Krieg wurde Valletta grösstenteils wiederaufgebaut. Das berühmte Fort St. Angelo aus dem Jahre 870 existiert trotz Dutzender direkter Treffer während des Zweiten Weltkriegs noch heute.
Für die Verteidigung der Insel erhielt Maltas Bevölkerung vom britischen König die höchste zivile Auszeichnung für Tapferkeit im Vereinigten Königreich – das Georgs-Kreuz, das normalerweise nur an Einzelpersonen verliehen wird. Das Kreuz ziert die Staatsflagge und das Wappen Maltas.
Englische Kronkolonie und Unabhängigkeit
Malta war genau 150 Jahre lang eine englische Kronkolonie – von 1814 bis 1964. Danach endete die britische Schutzherrschaft und Malta wurde unabhängig. Der Einfluss der Briten sieht man unter anderem auf der Strasse: In Malta wird links gefahren. Die Amtssprachen Maltas sind Englisch und Maltesisch, das einen arabischen Klang hat.
Valletta
Besonders spannend fand ich meine fotografische Erkundungstour durch die vielen Gassen der Hauptstadt Valletta. Die stolze Stadt wurde 1566 gegründet und schachbrettartig mit einem rechtwinkligen Strassennetz aufgebaut. Seit 1980 zählt die Valletta zum UNESCO-Welterbe. Im Jahr 2018 wird Valletta die Kulturhauptstadt Europas.
Ein besonderes architektonisches Merkmal vieler Gebäude in Valletta sind die verglasten Balkone, von den Einheimischen “Gallariji” genannt.
Oldtimer-Busse
Meine Malta-Reise ist schon einige Jahre her. Im Jahr 2006 waren die gelben Oldtimer-Busse allgegenwärtig. Ich erinnere mich daran, dass ich den maltesischen Busfahrplan nie durchschaut habe und die Busse oft zum Bersten voll waren.
Die Busse sind unterdessen ausrangiert und durch moderne umweltfreundlichere Modelle ersetzt. Einige der Oldtimer für Spezialfahrten sind für Spezialfahrten wieder unterwegs.
Malta entdecken
Im Mittelmeer existieren unzählige Inseln. Einige davon werden jedes Jahr von Touristenmassen gestürmt. Malta ist eine der Inseln, an welche man nicht sofort für die nächste Urlaubsreise denkt.
Da ist Umdenken angesagt: Malta ist eine Entdeckungsreise wert!